Leitfaden

Im sicheren, überschaubaren Rahmen einer Spielgruppe kann das Kind die langsame Ablösung von seinen engsten Bezugspersonen üben. Es macht erste Schritte in eine ungewohnte Umgebung hin zur neuen Bezugsperson, hin zu den anderen Kindern mit ihren Eigenheiten, Aggressionen, Liebenswürdigkeiten und Launen, aber auch hin zu mehr Offenheit, Spontaneität und Selbstständigkeit. Es erweitert seine handwerklichen, sprachlichen und motorischen Fähigkeiten. Durch die Spielgruppe bekommt das Kind seinen ganz persönlichen Erlebnisbereich, den es nicht mit den Geschwistern teilt, und es findet einen langsamen Übergang von der Familie zur Grossgruppe im Kindergarten.

 

Spielgruppen sind ein soziales Erfahrungsfeld. Die Kinder lernen dabei, ihren eigenen Platz in einer Gruppe Gleichaltriger zu finden. Sich behaupten, Rücksicht nehmen, sich gegenseitig mit Stärken und Schwächen akzeptieren, einander helfen, aufeinander hören, aber auch streiten und wieder Frieden schliessen sind Bestandteile des Gruppenlebens.

 

In der Spielgruppe wird gespielt, mit verschiedensten Materialien gewerkt, gesungen, gemalt, geknetet, musiziert, gelärmt und Geschichten erzählt. Lustbetontes Erproben und gemeinsames Tun stehen im Zentrum aller Aktivitäten und nicht das Resultat.

 

Auch das Nichtstun ist in der Spielgruppe möglich, Langeweile ist sinnvoll und nötig. Daraus kann wieder etwas Neues entstehen.